Das Meer.
9
Europa, Asien und Afrika nennt man die alte Welt, weil sie schon
den gebildeten Völkern des Altertums wenigstens teilweise bekannt waren;
Amerika und Australien, welche erst in der neueren Zeit entdeckt wurden,
heißen die neue Welt.
Die Bedeutung eines Erdteils hängt nicht allein von seiner Größe,
sondern noch mehr von seiner Gliederung ab. Ein Erdteil besteht nämlich
aus dem Rumpf (Stamm) und seinen Gliedern (Halbinseln und Inseln).
Je zahlreicher nun ein Erdteil mit Gliedern versehen ist, also Inseln,
Halbinseln und daher auch Meerbusen hat, desto leichter entwickelt sich der
Verkehr zwischen den Menschen; aus dem Verkehr entstehen aber Wohl-
stand und Bildung. Am meisten gegliedert, also am besten ausgebildet
ist Europa, dessen Glieder halb so groß sind wie der Stamm. Dann sol-
gen Asien, Amerika, Australien und zuletzt Afrika, dessen Gliederung
sehr gering ist.
Nicht minder wichtig ist es, auf die Bo d eug estaltuug der Erdteile
zu achten. Ebenen, welche sich mehr als 200 m über die Meeresfläche
erheben, nennt man gewöhnlich Hochebenen oder Plateaus [platss];
Ebenen von geringerer Höhe heißen Tiefebenen. — Größere Bodener-
hebungen mit bedeutenden Unebenheiten nennt man Gebirge; sie werden
durch tief einschneidende Thäler mannigfach gegliedert. Die Thäler stehen
wieder durch Pässe (Gebirgsübergänge) mit einander in Verbindung.
An einem Gebirge oder einem einzelnen Berge unterscheidet man den
Fuß (d. i. den untersten Teil), die Abhänge (Anstieg und Abstieg) und
den Gipfel (oberste Kuppe oder Spitze).
Liegen nun die meisten Gipfel eines Gebirges in einer Reihe (Kamm),
so nennt man ein solches Kettengebirge. Sind dagegen die Gipfel mehr
um einen Mittelpunkt gruppiert, so hat man ein Massengebirge.
Der Höhe nach unterscheidet man Vorberge. Mittelgebirge und
Hochgebirge. Die höchsten Berggipfel erreichen eine Höhe von fast 9 km.
Unter der kalten Erdkruste, welche mindestens 50 km dick zu sein scheint,
liegen gewaltige Massen von glühenden und geschmolzenen Stoffen
verdeckt. Diese werden zuweilen durch Dämpfe und Gase in Bewegung ge-
setzt und erzeugen dann die Erdbeben, oder sie haben an manchen Stellen
die Erdkruste durchbrochen und kegelförmige Berge (Vulkane) gebildet.
Diefe Vulkane zeigen in der Mitte eine Öffnung (oben Krater genannt),
durch welche glühende Maffen oder Dämpfe zu Tage gefördert werden.
F>as Meer. Die gefamte Meeres fläche der Erde hängt zwar mit
einander zusammen; man hat sie aber in 5 Weltmeere oder Ozeane
geteilt:
1. Das nördliche Eismeer, nördlich von Europa, Asien und Amerika.
2. Der atlantische Ozean, zwischen Europa und Afrika einerseits und
Amerika andrerseits.
3. Der große oder stille Ozean, zwischen Asien und Australien einerseits
und Amerika andrerseits.
4. Der indische Ozean, zwischen Asien, Afrika und Australien.
5. Das südliche Eismeer, südlich von Afrika, Amerika und Australien.
Das Wasser des Meeres sieht bläulich-grün aus und ist nicht trinkbar,
weil es eine beträchtliche Menge aufgelöster Salze enthält. Diese Salze
werden ihm besonders aus dem Festlande durch die Flüsse zugeführt.
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Europa Asien Amerika Australien Afrika Europa Asien Amerika Europa Afrika Amerika Asien Australien Amerika Asien Afrika Australien Afrika Amerika Australien
Pflanzen und Tiere.
11
Ort im Laufe eines Tages, eines Monats, eines Jahres u. s. w. besitzt, nennt
man seine Tages-, Monats-, Jahrestemperatur. Man sollte nun
glauben, daß alle Orte, welche unter denselben Breitengraden gelegen sind,
dieselbe Temperatur besitzen müßten, weil die Sonne ein und denselben
Breitengrad gleichmäßig stark bescheint. Trotzdem ist die Temperatur unter
demselben Breitengrad häufig sehr verschieden; denn die Temperatur ist
nicht blos von der Sonne abhängig, sondern auch von der Höhe des Erd-
bodens (wo die Luft kälter ist), vom Winde, von den Meeresströmun-
gen (Golfstrom) u. a. m.
Auf sehr hohen Bergen oder auf Bergen, welche den kalten Zonen
angehören, fällt an Stelle des Regens meistens Schnee; manche Gipfel liegen
sogar das ganze Jahr hindurch voll Schnee, da die kurze Sommerszeit nicht
imstande ist, den im langen Winter gefallenen Schnee wegzufchmelzen. Man
nennt diejenige Linie eines Gebirges, bis zu welcher der ewige Schnee von
oben her reicht, die Schneegrenze. An den unteren Teilen dieser Schnee-
grenze bildet sich der Firn, d. h. ein grobkörniger Schnee, der während
des Schmelzens wieder gefriert und zu Eis verwandelt wird. Diese Eis-
massen gleiten nun in den Felsenthälern allmählich bergab (jährlich 50 m und
mehr) und heißen dann Gletscher. Ihre Gewalt ist so groß, daß sie
mächtige Felsblöcke vor sich Herschieben oder zertrümmern; solche Trümmer
werden Moränen genannt.
Wird die Luft in Bewegung gesetzt, so entsteht Wind. Diese Bewegung
wird durch die Wärme verursacht. Denn die warme Luft, welche leichter
ist, als die kalte, steigt vom Erdboden in die Höhe, und alsbald strömen
kältere Lüfte an ihre Stelle. So fließt die warme Luft der heißen Zone
beständig nach den gemäßigten und kalten Zonen ab, und von den Polen
her strömt kalte Luft nach dem Äquator hin. Auf diese Weise müßten
auf der nördlichen Halbkugel hauptsächlich Südwinde und Nordwinde
wehen; da aber die Geschwindigkeit der Erdumdrehung am Äquator eine
größere ist, als nach den Polen zu, so werden die Südwinde zu Südwest-
winden und die Nordwinde zu Nordostwinden. Auf der südlichen
Halbkugel herrschen demgemäß Südost- und Nordwestwinde vor. —
Stärkere Winde nennt man Stürme und Orkane.
Die Wärme, die Nied erschlüge und die Winde eines Landes machen
zusammengenommen sein Klima aus.
"Mmnzen und Mere. Vom Klima hängt der Pflanzenwuchs ab. In
Erdstrichen, welche entweder zu wenig Wärme oder zu wenig Nieder-
schlüge haben, entstehen Wüsten (fast pflanzenlose Gegenden). — Gegenden,
m denen es nur eine kurze Zeit während des Jahres regnet, bringen nur
niedriges Kraut oder Gras hervor und heißen Steppen. Dagegen besitzen
Erdstriche mit genügender Wärme und genügenden Niederschlägen,
welche zu allen Jahreszeiten eintreten, Äcker, Wiesen und Wald (Kultur-
land). Die wichtigsten Kulturpflanzen finden sich jetzt durch die Pflege des
Menschen in allen 5 Erdteilen; ursprünglich waren sie aber sehr ungleich
verteilt.
Auch die Verbreitung der Tiere ist vom Klima abhängig, noch mehr
aber von den Pflanzen oder andern Tieren. In der heißen Zone herrscht
das reichste Tierleben, mit Ausnahme von Wüsten und Steppen, wo die
Nahrung mangelt. In den gemäßigten Zonen sind die nützlichsten Haus-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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12
Die Erdteile.
tiere verbreitet; die meisten stammen aus Asien, wurden aber durch die
Menschen in alle andern Erdteile eingeführt. Die kaltenzonen sind arm
an Landtieren, desto reicher an Seetieren. Durch Zucht siud manche Tiere an
kältere oder wärmere Gegenden gewöhnt worden; der Hund z. B. findet
sich in allen Zonen als Begleiter des Menschen.
Der Zkensch. Weniger als die Pflanzen und Tiere läßt sich der Mensch
durch das Klima an bestimmte Erdstriche binden; er ist überall zu finden,
außer wo der ewige Schnee oder weite Wüstengebiete jede Nahrung versagt
haben.
Man zählt jetzt etwa 1460 Millionen Menschen auf der ganzen Erde;
nach ihren körperlichen Merkmalen teilt man sie in verschiedene Rassen
ein. Jede Rasse zerfällt wieder in mehrere Sprach st ämme und Völker.
Die niedrigste Bildung besitzen diejenigen Völker, welche nur Jagd
oder Fischfang treiben; höher stehen schon diejenigen Völker, deren Eigen-
tum in Viehherden besteht. Diefe haben meistens keinen festen Wohnsitz,
sondern wandern von Ort zu Ort und heißen deshalb Nomadenvölker
iwandervölker). — Seßhaft wird erst ein Volk, wenn es Ackerbau treibt;
zum Ackerbau finden sich dann Gewerbe, Handel, Künste und Wissen-
schasten.
Nur diejenigen Völker, welche von Ackerbau und Handel leben, haben sich
zu festerer Gemeinschaft verbunden und Staaten gebildet. Diese werden
entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, Könige n. s. w.) beherrscht
und heißen dann Monarchieen, oder sie wählen sich einen Präsidenten
immer nur auf wenige Jahre und heißen dann Republiken. —
Besonders zwei Dinge unterscheiden den Menschen vom Tiere: die
Sprache und die Religion. Beide sind bei den verschiedenen Völkern
der Erde sehr mannigfach entwickelt. — Man zählt mehrere hundert
Sprachen, und die vielen Religionen scheidet man in heidnische oder
solche, welche den Glauben an mehrere Götter lehren, und in mono-
thelstische oder solche, welche nur einen Gott verehren. Zu diesen ge-
hören die christliche, die mosaische und die mohammedanische Reli-
gion; die letzte wird auch Jslam genannt.
C. Die Erdteile.
Europa.
Wame, Lage und Grenzen. Europa hat seiueu Namen von den Phö-
niziern, den großen Seefahrern des Altertums, erhalten und bedeutet soviel
wie dunkler d. h. westlicher Erdteil. Es liegt auf der nördlichen
Hälfte der östlichen Halbkugel und wird im Norden vom nördlichen
Eismeer, im Westen vom atlantischen Ozean, im Süden vom mit-
telländischen Meere (einem Teile dieses Ozeans), im Osten vom-Uräl-
gebirge begrenzt.
Gliederung. 1. Das Mittelmeer ist vom Ozean fast ganz abgeschlossen
und zerfällt in mehrere Teile: am weitesten nach Osten liegt das schwarze
Meer mit der Halbinsel Krim; die Straße von Kertsch führt in das
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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14
Die Erdteile.
[garöwtj, auf diesem die Loire [lodr] und die Seine [fcane]. Alle drei
strömen durch die französische Tiefebene, die beiden ersteren in den Meerbusen
von Biskaya [tüisfcua], die Seine in den Kanal. — Jenseits des Kanals
setzt sich das Tiefland in Großbritannien fort; hier ist die Themse
der wichtigste Fluß.
3. Die französische Tiefebene geht nach Norden und Osten in die nord-
deutsche Tiefebene über. Diefe reicht von der Nord- und Ostsee bis zu den
deutschen Mittelgebirgen und wird in oft - westlicher Richtung von zwei
niedrigen Höhenrücken durchzogen- im Norden von dem seeenreichen bal-
tischen, im Süden vom erz- und kohlenreichen südlichen Landrücken.
Die Hauptrichtung der Flüsse, welche fast alle in den Mittelgebirgen ent-
springen und die Tiefebene durchströmen, geht dagegen von Süden nach
Norden.
Auch der Rhein, dessen Quellen in den Alpen liegen, hält diese Haupt-
richtung inne. Er entsteht aus dem Vorder- und Hinterrhein, durch-
strömt den Bodensee und wendet sich dann nach Norden. Gebirge begleiten
seine schönen User- im Westen der Wasgan, im Osten der Schwarzwald
und Odenwald, dann auf beiden Seiten das rheinische Schieferge-
birge; in mehreren Armen mündet er in die Nordsee.
Dem Gebiete der Nordsee gehören ferner an: die Ems ;vom Teuto-
burger Walde), die Wefer, welche als Werra am Thüringer Walde
entspringt, und die Elbe, die dem Riesengebirge (hier die Schnee-
koppe 1600 rn) entquillt und das Elbsandsteingebirge oder die säch-
sische Schweiz durchbricht. Zwischen Weser und Elbe erhebt sich das
Massengebirge des Harz.
Dagegen ergießen sich in die Ostsee: die Oder (vom mährischen
Gesenke) und die Weichsel (von den Karpaten).
Den südlichen Abschluß der deutschen Mittelgebirge bildet die schwäbisch-
bayrische Hochebene; sie wird von der Donau, dem mächtigsten Strome
Mitteleuropas durchflössen. Derselbe entspringt am Schwarzwalde, strömt
im Gegensatz zu den übrigen deutschen Flüssen von Westen nach Osten und
mündet ins schwarze Meer. Seine linken Nebenflüsse auf deutschem
Boden empfängt er vom Jura, vom Fichtelgebirge (zwischen Thüringer
Wald und Erzgebirge) und vom Böhmerwald, seine rechten von den
Alpen.
4. Die Alpen legen sich kranzförmig um die apenninische Halbinsel
und bedecken französisches, italienisches, schweizerisches, deutsches und öfter-
reichisches Gebiet. Sie sind das h ö ch st e Gebirge Europas; trotzdem sind
sie sehr bevölkert und leichter zu überwinden, als alle anderen Hoch-
gebirge der Erde. Dies kommt von den vielen schönen Thälern und den
zahlreichen Pässen her. Der höchste Berg ist der Mont Blane Mong
Hang] 4800 m. Vom St. Gotthard strömen der Rhone [rön], welcher
den Genfer-See durchfließt, sich später nach Süden wendet und ins Mittel-
meer geht, und nach entgegengesetzter Seite der Vorderrhein (s. oben). —
Der dritte größere Fluß, der den Alpen entquillt, ist der Po; er gehört der
Apeuninen-Halbinsel an und mündet ins adriatische Meer.
5. Von der mittleren Donau aus ziehen die waldbedeckten und metall-
reichen Karpaten in einem großen Bogen zur unteren Donau zurück; der
höchste Teil ist das Tatra-Gebirge.
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Europa,
17
Wolitislhes. Die angesehensten Staaten Europas sind die 6 Groß-
mächten Deutschland, Österreich-Ungarn, Rußland, Großbritannien, Frank-
reich und Italien. Außer diesen giebt es noch mehr als doppelt so viele
Mittel- und Kleinstaaten.
In der Mitte liegen:
1. Das deutscht ticich. Es besteht aus 25 selbständigen Staaten und
sreien Städten und aus dem Reichsland Elsaß-Lothringen, welches
1871 von Frankreich abgetreten wurde. Alle zusammen bilden einen fest geeinten
Bund unter der Regierung des deutschen Kaisers, der immer zugleich
König von Preußen ist; denn der mächtigste Staat des deutschen Reichs ist
a. Preußen. Wberlin*, 1^ Mill. Einw., an der Spree, einem Zu-
sluß der Havel, welche in die Elbe geht, ist die Hauptstadt Preußens und
des deutschen Reichs, zugleich die volkreichste, Handels- und industriereichste
Stadt Deutschlands. Andere bedeutende Handels- und Industriestädte in
Preußen sind:
Am Pregel, der sich in die Ostsee ergießt: Wkönigsberg, 140 T. Einw.
An der Weichsel: Wd an zig, 11v T. Einw.
An der Oder: Wbreslau, 280 T. Einw., und Wstettin.
An der Elbe: jjmagd ebiu'g.
An der Leine (Zufluß der Aller, welche ein Nebenfluß der Weser ist) :
Whannover, 120 T. Einw.
Am Rhein: Wköln, 150 T. Einw.
Am Main, Nebenfluß des Rheins: Wfrankfurt a./M., 140 T. Einw.
d. Die deutschen Mittelstaaten sind:
Das Königreich Bayern mit jjjmünchen*, 230 T. Einw., ander
Isar (zur Donau).
Das Königreich Württemberg mit Wstnttgart* 120 T. Einw.,
unweit des Neckars (Nebenfluß des Rheins).
Das Großherzogtum Baden mit (^Karlsruhe* (rechts vom Rhein).
Das Reichsland Elsaß-Lothringen mit Wstraßbnrg* 110 T.
Einw., an der Jll (linker Nebenfluß des Rheins) und Omek* an der Mosel
(Nebenfluß des Rheins).
Das Königreich Sachsen mit (^Dresden* an der Elbe, 220t. Einw.
und Wleipzig, 150 %. Einw.
Das Großherzogtum Hessen mit Odarmstadt* (rechts vom Rhein).
Das Großherzogtum Mecklenburg - Schwerin mit Oschwert'n*.
c. Von den deutschen Kleinstaaten seien erwähnt:
Das Herzogtum Braunschweig mit Obrannschweig*.
Das Großherzogtum Oldenburg mit G Oldenburg*.
Das Großherzogtum Sachsen mit •Weimar*.
Die freien Städte Wbremen*, 110 T. Einw., an der Wefer, Wham-
bnrg*, 300 T. Einw., an der Elbe, und Olübeck* (unfern der Ostsee).
2. Äas Königreich der Niederlande oder Holland mit Wamsterdam*
310 T.ew. (unfern derzuider^fender^-See, eines kleinen Meerbnfens der Nordsee).
3. Das Königreich Lelgien mit Wbrüssel*. 170 T. Einw.
4. Die Schwei), eine Republik, mit Oberu* an der Aar lnebenfluß
des Rheins).
Jae nicke, Lehrbuch der Geographie. 1. 2
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Deutschland Frank- Italien Reichsland_Elsaß-Lothringen Frankreich Deutschlands Ostsee Wkönigsberg Rhein Main Rheins Donau Württemberg Rheins Baden Rhein Elsaß-Lothringen Rheins Rheins Sachsen Hessen Rhein Schwerin Oldenburg Sachsen Ostsee Niederlande Holland Nordsee Rheins
Europa.
19
16. Äas Königreich Griechenland mit sathen.
17. das Königreich Serbien mit O Belgrads
18. Das Fürstentum Montenegro.
Araber. Untner.
Wevötkerung. Die meisten Bewohner Europas gehören der kauka-
fischen oder mittelländischen Rasse an. Die Eigentümlichkeiten derselben
sind: Metfee1) Hautfarbe, rundlicher Kops, langes, weiches Haar, dichter Bart-
wuchs, sast gar nicht vorspringende Backenknochen. Man unterscheidet in Europa
besonders drei kaukasische Sprachstämme:
1) Die kaukasische Rasse umsaßt aber auch die braunen Inder (in Asien) und die schwarzen
Nubur (in Afrika). — Oben sind einige Typen der gesamten kaukasischen Rasse zusammengestellt.
Vgl. bei Asien und Asrika.
2*
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Serbien Belgrads Europas Europa Asien Afrika Asien
23
7. Das Königreich Korea ist wenig bekannt.
8. Das Kaiserreich Japan mit W Tokios 800 T. Einw., ein Jnselreich,
zu dem auch die Kurilen und die Rin-kin-Jnseln gehören.
9. Das Kaiserreich Ziam (mit Wbangkok* | Mill. Einw.) ist der
bedeutendste Staat in Hinterindien.
10. Das Königreich perlien imit Wteherän^, 200 T. Einw.), Afghani-
stan und öelntschistan liegen auf dem Hochlande von Iran.
Wevölkerung. Die weiten Ländergebiete, welche den europäischen
Nationen gehören, sind nur zum kleinsten Teile von Europäern bewohnt; die
Hauptmasse der Bevölkerung besteht vielmehr aus den Eingeborenen.
Drei Rassen sind in Asien vertreten:
Chinese.
1. Die kaukasische Rasse (siehe S. 19),
zu der hier die Armenier, Jranier, Inder
und Araber zählen.
2. Die mongolische Rasse; ihre Kenn-
zeichen sind weizengelbe Farbe, eckiger Schädel,
vorspringende Backenknochen, glattes Gesicht,
enggeschlitzte Augen, bartloses Kinn und meist
schwarze, schlichte Haare. Sie ist über den
größten Teil Asiens verbreitet; die Chi-
nesen und Japanesen sind die hervor-
ragendsten Völker.
3. Die malaiische Rasse aus Maläka und
dem malaiischen Archipel hat folgende
Eigentümlichkeiten: meist braune Hautfarbe,
hervorragende Kiefern, hohe Stirn und dichtes,
aber weiches, schwarzes Haar.
Japanese.
Malaie.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Ortsnamen: Korea Japan Tokios Hinterindien Iran Asien Maläka
24
Die Erdteile.
Afrika.
Lage, Grenzen und Gliederung. Afrika liegt auf der östlichen
Halbkugel und wird fast in der Mitte vom Äquator durchschnitten, doch so,
daß die größere Ländermaffe der nördlichen Halbkugel angehört. Die
Grenzen find:
1. im Norden das Mittelmeer mit den beiden Syrien, der großen
im Osten, der kleinen im Westen;
2. im Osten der indische (Dzcan mit der Straße von Suez ,
dem roten Meere, der Straße von Bab el Mandeb und weiter süd-
lich mit der Straße von Mozambiqne [moßambif] zwischen dem Festlande
und der Insel Madagaskar. Der östlichste Punkt ist das Kap Guardafui.
Am Nadelkap, dem südlichsten Punkte Afrikas, oder am Kap der guten
Hoffnung im Südwesten des Kontinents trifft der indische Ozean zusam-
men mit
3. dem atlantischen (Dzean, der die Westküsten bespült; hier ist nur
der tiefe Einschnitt des Golfs von Guinea [giitea] bemerkenswert. Der
westlichste Vorsprung ist das Kap Verde [werde].
Hjodengestatt und Wewässerung. Wie die Gliederung, so ist auch
die Bodengestalt Afrikas fehr einförmig.
l. Die breitere Nordhalftc wird größtenteils von der Sahara [ßachara]
ausgefüllt, einer Wüste von gewaltiger Ausdehnung und von mäßiger Er-
Hebung; ihr Boden ist teils mit feinem Flugsand bedeckt, teils besteht er aus
hartem Thonboden; hier und da erheben sich Gebirgszüge von mittlerer
Höhe. Diese unabsehbare Einöde wird unterbrochen:
а. Im Innern durch die Oasen (d. h. Wohnungen), wohlbewässerte und
bewohnte Kulturstrecken, welche den Karawanen als Ruhepunkte auf der be-
schwerlichen Wüstenreise dienen.
d. Im Osten durch das Nilthal. Der Nil, der längste Fluß des Erd-
teils, entspringt in den großen Seeen unter dem Äquator, strömt aus dem
Victoria- und Alb ert-Njansa (b. h. See) und überschwemmt in seinem
Unterlaufe alljährlich die Ufer weit und breit. Der zurückgelassene, sehr frncht-
bare Thoufchlamm hat das reiche Kulturland Ägypten geschaffen. Vor der
Mündung bildet der Nil ein vielverzweigtes Delta, d. h. er spaltet sich in
mehrere Mündungsarme.
c. Im Norden durch das Atlas gebirg e, das neben vielen Salzsteppen
im Innern, auch fruchtbare Äcker an feinen quellenreichen Abhängen befitzt.
cl. Im Westen durch die Stufenländer von Senegambien, die vom
Senegal und Gambia durchflössen werden und mit Wäldern (besonders
Gummi-Akazien)' reich bestanden sind.
б. Im Süden durch den Sudan, d. i. der Länderstreisen zwischen Sene-
gambien im Westen und dem zerklüfteten Hochland von Habesch im
Osten; die Westhälfte oder H o ch - S ud äu mit dem Kong g ebirg e wird vom
Niger in einem gewaltigen, nach Süden offenen Bogen durchströmt; die
Osthälfte oder Flach-Sudän enthält den Tfana-See. Auf dem Hoch-
lande von Habesch entspringt der blaue Nil, der sich bei der Stadt
Chart um mit dem Hanptstrom vereinigt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Syrien Dzcan Suez Madagaskar Nadelkap Afrikas Ozean Guinea Afrikas Sahara Nilthal Senegal Gambia Sene- Niger
Iv
Der zweite Teil wird das Pensum für die mittleren Klassen
enthalten: eine kurze Geschichte der Entdeckungen und die Länderkunde in
erweiterter Fassung. Die historischeu Verhältnisse, für welche in den unteren
Klassen ein Verständnis noch nicht vorauszusetzen ist, werden hier ihre
gebührende Berücksichtigung finden. Zugleich soll dieser Teil den geo-
graphischen Repetitionen in den oberen Klassen dienen.
Der dritte Teil ist für die oberen Klassen bestimmt und beschäf-
tigt sich ausschließlich mit den wichtigsten Lehren der astronomischen und
physischen Geographie und zwar in einem so engen Rahmen, daß eine
Durchnahme dieses Stoffes in dem der Geographie so knapp zugemessenen
Zeitraum wirklich ermöglicht wird.
Für die sreuudliche Unterstützung, welche mir bei der Bearbeitung
dieses Lehrbuchs namentlich seitens der Herren Regiernngs- und Schulrat
E. Bock und vi-. Mendt zu Liegnitz gewährt worden ist, sage ich auch an
dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank.
Liegnitz, im Juli 1882.
Der Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
26
Die Erdteile,
2. Die äthiopische (Neger-) Rasse im Sudan und dem nördlichen
Teile Mittelafrikas. Ihre Kennzeichen sind: schwarzbraune Hautfarbe,
stark entwickelter Hinterkopf und vortretende Kiefern, wulstige Lippen, bart-
loses Kinn und schlichte schwarze Haare. Die Sud an-Neger haben sich
meist zum Jsläm bekehrt.
Sudanneger. Sudanneger.
3. Die südafrikanische Rasse, welche die Hottentotten und Busch-
mäuuer umfaßt, Ihre Vertreter haben eine schmntziggelbe Hautfarbe und
breite Backenknochen, fodaß sie den Mongolen ähneln.
Hottentott.
Buschmann.
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